Rezept für veganen „Feta-Tofu“

Im Zuge meines Selbstexperiments ernähre ich mich vegan. Glücklicherweise gibt es inzwischen eine Fülle an veganen Ersatzprodukten, die es einem erheblich leichter machen, sich tierleidfrei zu ernähren. Doch ein Produkt gibt es, für das ich noch kein ‚zum Verwechseln ähnliches‘ Substitut im Laden gefunden habe: Fetakäse. Deshalb möchte ich mein Lieblingsrezept für Feta (aus Tofu) mit euch teilen!

Ich habe festgestellt, dass vielen Menschen das System hinter Milchprodukten nicht bekannt ist und gleichzeitig einige Vorurteile gegenüber Tofu im Umlauf sind. Deshalb möchte ich dazu am Ende dieses Beitrags noch ein paar Worte sagen.

Rezept „Feta-Tofu“

Zubereitung: ca. 10 Minuten + 30 Minuten Wartezeit

Zutaten:

1             Block Tofu (Natur)
2             Zehen Knoblauch
2 EL        Zitronensaft
1 TL        Oregano
1 TL        Chili
1 TL        Rosmarin
1 TL        Italienische Kräutermischung
¾ EL       Salz
                Rapsöl (nach Bedarf)

Zubereitung:

  1. Damit der Tofu mehr Geschmack aufnehmen kann, muss er erstmal an Wasser verlieren. Dazu den Tofu in ca. zwei Lagen Küchenpapier wickeln und einen schweren Gegenstand daraufstellen, so wird die Flüssigkeit aus dem Tofu gedrückt. Ungefähr 30 Minuten stehen lassen, das Küchenpapier zwischendrin einmal wechseln.
  2. In der Zwischenzeit Knoblauch schälen und mit allen anderen Zutaten (außer dem Öl) in einem Glas (z.B. einem alten Marmeladenglas) mischen.
  3. Wenn der Tofu ausgepresst ist, in grobe Stücke schneiden, in das Glas geben und mit so viel Öl auffüllen, bis alle Tofustücke bedeckt sind. Einmal kräftig durchschütteln, damit sich alles gut vermischen kann.
  4. Nun muss der „Feta-Tofu“ mindestens einen Tag im Kühlschrank ziehen bis er fertig ist. Übrigens: Das Öl bitte nicht wegschütten; wenn der Tofu aufgegessen ist, kann man es als Kräuteröl verwenden – oder direkt nochmal Tofustücke darin marinieren!

Natürlich schmilzt der Tofu-Feta nicht, ist sonst aber ein großartiger Ersatz und kommt geschmacklich extrem nah an Feta ran!

Nun zu dem System hinter Fetakäse:

Feta wird aus Schafs- und/oder Ziegenmilch gewonnen und in Salzlake gelagert. Leider steckt hinter Fetakäse genauso Tierleid wie hinter Kuhmilchprodukten, denn die Muttertiere müssen künstlich befruchtet werden, damit sie Milch geben. In der Regel werden ihnen ihre Kinder dann aber weggenommen, damit nicht sie, sondern die Menschen die Milch ihrer Mütter konsumieren können. (1)  Weiblichen Tierkindern können ebenso als Milchziegen/-schafe gehalten werden oder sie werden wie ihre männlichen Artgenossen in Mastbetriebe verkauft oder direkt nach der Geburt getötet. (2) Dieser Prozess wird dann immer wieder wiederholt, bis das Schaf oder die Ziege zu „unwirtschaftlich“ wird und ebenfalls geschlachtet wird. (1) (3)

Ich habe für mich persönlich im Laufe des Selbstexperiments beschlossen, dass ich dieses System nicht länger unterstützen möchte. Tiere künstlich befruchten zu lassen, ihnen dann ihre Kinder wegzunehmen und diese ebenfalls leiden zu lassen – nur um Milch trinken zu können – widerspricht meinem Wertesystem, also verzichte ich auch in Zukunft lieber auf solche Produkte.

Und um direkt noch zwei Kritikpunkte an Tofu zu klären:

  1. „Für Tofu wird der Regenwald gerodet“

Nein, denn die Sojabohnen für in Deutschland verkauften Tofu kommen nicht aus dem Regenwald, sondern werden fast immer in Europa angebaut. Oft steht das genaue Herkunftsland auch auf der Packung. (4)

2. „Tofu schmeckt nach nichts“

Ja, das stimmt. Tatsächlich ist das aber gewollt, damit jede:r ihm den Geschmack geben kann, auf den er/sie Lust hat. Wir haben ihm für dieses Rezept zum Beispiel „Feta-Geschmack“ verliehen.

Vielen Dank fürs Lesen und guten Appetit!

Quellen:

1) PETA Deutschland e.V.: https://www.peta.de/themen/schafe-ziegen/

2) PROVIEH e.V.: https://www.provieh.de/leiden-fuer-frischkaese-europas-groesste-ziegenintensivtierhaltung-deutschland-geplant

3) Aktion Tier – Menschen für Tiere e.V.: https://www.aktiontier.org/themen/verbraucherschutz/gibt-es-alternativen-zu-kuhmilch/

4) Utopia:  https://utopia.de/ratgeber/soja-herkunft-tofu-drinks-marken/

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